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Mühlen- und Heimatverein Garbe

Geschichtliches über Mühlen

Windmühlen waren früher ein Charakteristikum der weiten Ebenen Mitteldeutschlands. Heute findet man sie kaum noch und wenn, dann leider zumeist in einem mehr oder weniger ruinösen Zustand. Die erste Nennung einer Windmühle in Deutschland stammt aus dem Jahre 1222 in Köln. In der Entwicklungsgeschichte der Windmühlen ist die Bockwindmühle in Europa der älteste Mühlentyp. Auf dem Gebiet der neuen Bundesländer gibt es noch etwa 700 Windmühlen. Ihr Zustand ist mehr oder weniger gut. Nur ganz wenige davon sind noch in der Lage, Getreide zu verarbeiten.

Gemahlen wird bald ebenso lange, wie Korn angebaut wird. Als in der jüngeren Steinzeit der Ackerbau begann und der Mensch erkannte, daß zerkleinertes Korn roh, gekocht oder gebacken der Ernährung zuträglich sei, begann er das geerntete Getreidekorn zu zerreiben. Es war ein ungeheurer Fortschritt, als man begann, die Naturkräfte Wasser und Wind als Antrieb der Mühlen zu verwenden. Mit der Nutzung der Wasser-und Wind- anstatt der Menschen- und Tierkraft wurde die Mühle zur Maschine.

Erst als das Mahlen eine Angelegenheit der Versorgung mehrerer Familien oder gar eines Dorfes wurde, bildete sich der Müllerberuf heraus. Diesen Beruf konnte zunächst jeder ungelernt ausüben, der Lust dazu hatte und das Mahlen gut verstand. Dieser Zustand dürfte sich grundlegend geändert haben, als begonnen wurde, den Bau von Mühlen planmäßig zu betreiben und zu einer regelmäßigen Einnahmequelle für den Eigentümer zu machen. Die Grundlage hierfür erwuchs aus einem alten Recht, dem Bannrecht. Bannrecht ist ein Gewerberecht, kraft dessen der Bannherr fordern kann, daß die Einwohner eines bestimmten Bezirkes gewisse wirtschaftliche Bedürfnisse nur durch ihn befriedigen. Es wurden Bannbezirke eingeteilt. Dem Bauern wurde zur Pflicht gemacht, sein Getreide nur auf der Mühle verarbeiten zu lassen, der er zugeteilt war. Auch der Nichtbauer mußte seinen Mehlkauf nur bei der Mühle tätigen, der er zugehörte. Dieser Mühlenzwang dauerte bis 1852.

Die Wassermühlen waren an den Mühlenbach und an das Tal gebunden. Sie lagen meist in schöner Landschaft an lauschigen Waldrändern. Die Windmühlen dagegen zierten beherrschende Höhen. Sie wirkten auf den Betrachter als lebendige Punkte in der Landschaft. Mit ihren langen Flügeln winkten sie dem fröhlichen Wanderer auf der Landstraße den alten Müllergruß "Glück zu" entgegen. Oftmals traurig sieht heute das Bild der Windmühlen im Lande aus. Flügellahm, entflügelt, entkappt-sind die ehemals so stolzen Bauwerke. Stumm fristen sie ihre Tage als traurige Wracks. Einst besangen Dichter des Volkes die alten Mühlen. Wir kennen viele von diesen Volksliedern so z.B. :

"Es klappert die Mühle am rauschenden Bach"

"Das Wandern ist des Müllers Lust"

"In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad..."

Auch in Märchen und Sagen werden Mühle und Müller oft benannt. Ein Müller galt früher als "unehrenhaft". Er wurde nicht zu den Vollbürgern gerechnet; Ehrenämter blieben ihm gänzlich versagt. Er wurde mit den Webern, Henkern, Schindern auf eine Stufe gestellt und damit von Privilegien ausgeschlossen. Die Müller galten damit auch als nicht zunftfähig. Das änderte sich erst im Verlaufe des 17.Jahrhunderts, als der Müllerberuf die volle Anerkennung fand und es auch verstärkt zur Bildung eigener Zünfte kam.

 

 

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